FLYER-SHOOTING UND GESCHICHTE ZUR Februar DISCO BOHÈME IN Bonn

Unser Freund und Helfer Andreas shootete gemeinsam mit der Christina,  Leonie, dem Gerald und Leo den Februar Flyer in der Bonner Schule. Im folgenden die Kurzgeschichte zur Februar Bohème.

Die Anglerin

Es trug sich zu, dass eine junge Dame mit kurzem Haar, breitem Lächeln und großen Augen gerne auf der Kennedy-Brücke angelte. Da der Rhein 63 Fischarten beherbergte, kamen da von Zeit zu Zeit ein Aal, ein Flussbarsch, aber auch exotische Fische wie ein Neunauge oder ein Döbel zum Vorschein. Welche Sorte sie an der Angel hatte, konnte sie erst sagen, nachdem sie die Rute wieder eingeholt hatte. Begonnen hatte sie an kleinen Forellenteichen, bei denen die Auswahl zugegebenermaßen eher einseitig war.

In der Januarskälte, im Morgengrauen stehend, überlegte sie sich, in welchen Gewässern sie denn bisher ihre Männer geangelt hatte?! Da gab es die WG-Party, welche vom Einfachheitsgrad an Beute zu gelangen mit Angeln in einem 50-Liter-Aquarium zu vergleichen ist oder die WG-Geburtstagsparty, bei der man dann noch die Angel durch einen handelsüblichen Kescher ersetzen kann oder die Fachschaftsparty der VWLer oder Juristen, wo man sich dann eher in der Liga Forellenteich befindet.

Ihr kam ein Beispiel nach dem anderen in den Sinn, als ein stark alkoholisierter Partygast an ihr vorbei ging. Es war Lars, hanseatischen Ursprungs, gerade von seiner Lieblingsparty – der disco bohème – kommend, dem die leichte Fischbrise aus dem Eimer der jungen Dame in die Nase stieg. Der Hamburger Fischmarkt kam ihm in den Sinn und er wurde nostalgisch. Auch gefielen ihm kurze Haare, große Augen und ein grundsolides breites Lächeln. Er packte seinen Schnaps der Sorte Korn heraus, trank ihn mit der jungen Dame aus, lud sie zu sich ein und frittierte den Fisch.

Und die Moral von der Geschicht: Wenn die disco bohème ein Gewässer wäre, dann wäre sie der Rhein. Wild, artenreich, lang und wenn man zu tief in sie reinschwimmt, ersäuft man.

Prost!