Pasquale & Demeco

Wenn man sich tatsächlich mal die Mühe macht, Zeit nimmt und online nach der Herkunft sowie Bedeutung des Rufnamens ‘Pasquale’ recherchiert, so wird man feststellen, dass dieser Wohlklang für eines jeden Gehörs auf das hebräische Wort ‘pesach’ zurückgeht, welches so viel wie ‘Übertritt’ bedeutet.

Als meine mir fotografisch assistierenden Kumpanen (Bastian Langguth und Niko Heppner) und ich an einem der ersten sommerlich warmen Tage dieses Jahres den jungen, freigeistigen Bohemian Pasquale in seinem 2011 gegründeten Atelier in der Altstadt, dem Bonner Pendant zum Pariser Künstlerviertel Montmatre, aufsuchten wurde uns schnell klar: Dieser kernige Bursche heißt nicht nur ‘Übertritt’.. Nein, sein ganzes Schaffen ist von eben diesem gekennzeichnet!

Standardgemäß gekühlten Gerstensaft trinkend saßen wir kuschelig beisammen und wurden im Anschluss durch die heiligen heimischen Hallen und Gefilde geführt und konnten uns langsam einen Überblick darüber verschaffen wie der Hase in der Maxstraße 55 läuft: Man taucht ein in die fabelhafte Welt einer Konventionen übertretenden, inspirierenden Komposition aus Graffti-Künstlerbedarf, Galerie und Tattooatelier.

Doch richtet man sein Augenmerk auf die Komponenten dieser farbensprühenden Komposition, so wird man feststellen, dass Monsieur Diplommaler himself auch hier mit Konventionen bricht und uns mit seinem individuellen Charme verzaubert: Das Gros der Sprühdosen ist stilsicher in einer Wand aus Bierkästen verstaut, aus Tattoo Kunst werden Dermatographische Projekte und der Begriff Galerie scheint die Power dieser 4 Wände beinahe zu dämpfen; so finden regelmäßig unterschiedlichste, reizvolle Event-Ausstellungen statt, die Wände wurden unzählige Male überstrichen, sowohl der stetige Wandel und Umbruch als auch ein Höchstmaß an Ästhetik liegen in der Luft.

Das einzig halbwegs erkennbar fixe hier scheint die in des mehr als sympathischen hier Schaffenden’s Haut gestochene Tinte zu sein.

Wer also nicht bloß auf 0815 Pieksen und Stechen steht, sondern sich entweder von der Eigenkreation AGGREGAT inspirieren lassen oder einfach nur einen Plausch mit einem peppigen Prachtburschen führen will, der sollte diesen Artikel als wärmste Empfehlung unsererseits für einen must see Besuch verstehen.

Mehr Bilder von unserem Besuch gibt’s hier

Text: Victoria Johanna Aichmayr / Bilder: Bastian Langguth und Niko Heppner